
Der Ötztaler Radmarathon ist ein ein sehr anspruchsvoller Radmarathon. Er startet in Sölden und endet auch wieder in Sölden. Es werden bei diesen Rennradmarathon 236 km gefahren, 5500 hm und 4 Pässe überquert.
In der letzten Woche war ich im Urlaub in Sölden. Ich entschied mich dafür am Montag den 19. Juli die Strecke des Ötztaler Radmarathons nachzufahren. Ich packte vorsichtshalber genug Geld, Karte und Klamotten ein, für den Fall das ich ihn nicht schaffe an einen Tag und unterwegs übernachten muss.
Mir war schon beim Start klar, das wird heute auch für mich eine sehr herausfordernde Tour. Hätte mir gerne den Rucksack gespart, aber beim nachfahren gibt es leider keine Verpflegungsstationen.

So startete ich dann ab Montag morgen um 6 Uhr in Sölden. Die ersten rund 30 km bis nach Ötz fuhr ich zügig in nur einer Stunde. Bisher ging es auch fast nur bergab. Dann ab Ötz geht es bergauf zum Kühtai. So kletterte ich ab Ötz langsam mit meinem Rennrad die Strasse hinauf. Der Ort Kühtai liegt auf knapp über 2000m.

Bis zum Kühtai hoch brauchte ich knapp 2 Stunden, was unter anderem auch daran lag, das mehrmals Kühe auf der Straße waren. Nach der Fahrt zum Kühtai war mir klar, warum das Kühtai so heißt. Dann fuhr ich vom Kühtai runter ins Inntal und weiter nach Innsbruck.

In Innsbruck folgte ich der Beschilderung zur Brennerbundesstrasse. Die Bundestrasse ging es dann hinauf bis zum Brenner. Den Brenner erreichte ich gegen 12:30 Uhr. Die Zeit rannte mir schon ein bißchen weg, immerhin hatte ich noch zwei Alpenpässe vor mir.

Aus diesen Grund entschloss ich mich statt den Fahrradweg nach Sterzing, die Brenner Bundesstrasse weiter zu nehmen. Der Fahrradweg ist zwar super ausgebaut, kostet aber mehr Zeit. In Sterzing angekommen füllte ich meine Vorräte im Spar auf.


Dann ging es weiter Richtung Jaufenpass. Einige km von Sterzing entfernt, ging es dann die Passstraße zum Jaufenpass hinauf. Die Temperaturen lagen mittlerweile bei 25 Grad plus. Langsam kletterte ich nun den Jaufenpass hinauf. Unterwegs überholte mich ein Rennradler aus der Schweiz. Wie ich erfuhr, war ich defintiv heute nicht der einzige “Verrückter” der den Radmarathon nachfuhr. Er war gegen 8 Uhr morgens in Ötz gestartet.
Gegen 16 Uhr erreichte ich dann den Jaufenpass in 2094 m Höhe. Dann ging es den Jaufenpass hinunter Richtung Passeier Tal. Nach kurzer Zeit hörte ich, wie morgens am Kühtai schon beim abfahren, das meine Bremsen wieder quietschen. Ich vermute mein aktueller Fahrradladen hat unpassende Bremsbeläge drauf gemacht. Da neben den Quietschen auch die Bremswirkung irgendwann ein bißchen nachlässt.

Als ich am Jaufenpass auf 1400m war hörte ich auf einmal zusätzlich ein klackerndes Geräusch. Nach paar Minuten machte ich den Grund hierfür aus, so war eine Speiche am Vorderrad gebrochen. Ich entfernte die Speiche, leider hatte ich keine Ersatzspeiche dabei. Dann ging es erst mal bis nach St. Leonhard im Passeiertal. Dort deckte ich mich beim Spar wieder mit Lebensmittel ein.
Dann ging es auf den den Weg Richtung Timmelsjpoch. Gegen 18:00 Uhr war ich dann Moos im Passeiertal. Mir war klar das ich das Timmelsjoch auf 2500m Höhe nicht vor 21/22 Uhr erreichen werde. So waren meine Kräfte ein bißchen mittlerweile auf Sparflame. Die Sorge das mir dann spätabends am Berg drobne die nächste Speiche bricht und ich nachher nicht weiterfahren kann, sorgte dafür das ich über eine Alternative nachdachte. Der letzte Bus war schon weg, also versuchte ich zu trampen mit Rennrad dabei. Die ersten 15 Minuten blieb es beim Versuch, dann fuhr ein Abschlepper für Autos vorbei. Der fuhr wie viele andere auch erst vorbei, aber bremste dann und kam rückwärts zurück. Wir schnallten dann mein Rennrad bei ihm auf die Ladefläche drauf. Mein Glück war das er einen Einsatz an der Mautstelle in Hochgurgl hatte, bis hierhin nahm er mich mit.


Ab hier wagte ich dann wieder selber zu fahren. In Obergurgl dann der nächste Schrecken. Die Straße nach Sölden war gesperrt ab hier. Ich erfuhr von einen Einheimischen, das ein Stein runter gekommen war. Es war nun 19 Uhr und ich sehnte mich nach einer Dusche und einen Abendessen. Also trug ich mein Rad an der Absperre vorbei und fuhr weiter. Auf den Weg lag wirklich ein Riesenstein auf der Strasse, an den ich aber vorbei fahren konnte, die Karkasse war an einer Stelle mit Stützfeilern gestützt und am Ende der Karkasse kam ein kleiner Wasserfall von oben. Das Wetter der letzten Tage hatte hier einige Schäden verursacht.

Um kurz vor 20 Uhr erreichte ich damn endlich Sölden. What a day gesperrte Strasse, Speichenbruch, sommerliches Wetter, 204,58 km und 4432hm selber fahren und 32 km und 1080 hm mit Abschepper gefahren. Aber trotz einiger Widrigkeiten war es ein hammergeiler Tag!

Antworten