
Der Winter zieht langsam in den Bergen ein, so gab weiter oben in den Bergen schon eine leichte Zuckerschicht. Am ersten langen Wochenende Anfang November hätte ich mir gerne schon mein Snowboard unter die Füße geschnallt. Da dieses aber aufgrund eines Bänderrisses Mitte September zu früh gewesen wäre und das Wetter relativ gut angesagt war für das Wochenende. Habe ich mich dafür entschieden noch ein letztes Mal für dieses Jahr mit meinen Rennrad in die Berge aufzubrechen. Leider diesmal ohne Klickpedalen, da aufgrund des Bänderriss die Belastung der Klickpedalen für die Bänder mir zur risikoreich war und ich wollte auch mein Bikeschuhe durch die Aircast Schiene nicht “schrotten”. So tauschte ich Anfang der Woche die Klickpedalen gegen Flat Pedalen aus.
Am Donnerstag brach ich nach der Arbeit um 17 Uhr im Münchener Norden in Unterschleißheim auf. Es war draußen schon dunkel. Für heute plante ich 110 km bis in die Nähe von Traunreut zu einem Spezl. Ich merkte unterwegs deutlich das der Sommer vorbei ist und der Winter vor der Tür steht. Ich kam gut durchgefroren gegen 23 Uhr bei meinem Kumpel in der Nähe von Traunreut an. Meine Route an den Abend führte mich über kleine Straßen im Hinterland des Chiemsee und auch über die verkehrsreiche B304.
Am nächsten Tag startete ich um 7 Uhr in Traunreut. Ich war mir noch nicht ganz sicher, welche Route ich heute fahren würde. Das es in die Berge ging war klar, aber ob mein Ziel die Überquerung Großglockner Straße ist, die zu den Zeitpunkt “offiziell” für Radfahrer schon gesperrt war oder der Gerlospass war noch nicht klar. Der Gerlospass war am Vortag aufgrund von winterlichen Verhältnissen für Radfahrer auch schon gesperrt gewesen. Er war am heutigen Tag aber wieder offen für Radfahrer. Gegen 8:30 Uhr kam ich im Voralpenland in Inzell an, wo ich mir an der Tanke eine Bretzel und Kaffee kaufte und erst mal frühstückte. In Inzell war schönstes Herbstwetter, so war der Himmel hier blau und die Sonne lächelte mich an. Ich hatte die Hoffnung das ginge den ganzen Tag so weiter, aber schon 15 km nach Inzell wurde meine Hoffnung enttäuscht. So war es hier deutlich bedeckter und ein unangenehm kalter Gegenwind gesellte sich dazu.

Gegen frühen Mittag erreichte ich Zell am See, hier wurde das Wetter kurz mal wieder ein bisschen besser und man hatte hier eine gute Aussicht aufs Kitzsteinhorn, wo der Skibetrieb schon eröffnet war. Leider ohne mich. Ich war mittlerweile durch die Temperaturen und den Wind gut durchfroren. Meine Entscheidung bezüglich der Route war deshalb mittlerweile getroffen, ich plante den Gerlospass hochzufahren, aber nicht mehr heute. Ich bin ja nicht schnell am frieren, aber wenn ich heute noch den Gerlospass fahren würde, wäre ich wahrscheinlich oben halb erfroren und ich hätte bis ins Zillertal nach Zell am Ziller noch fahren müssen. So fand ich online fast keine Unterkünfte in Gerlos. Gerlos ist wahrscheinlich schon im Zwischensaison Bereich, wo die meisten Unterkünfte sich für den Winter rüsten.

In Zell am See deckte ich mich aufgrund des Feiertags (01.11.) noch an einer Tankstelle mit Getränken und Essen ein. Dann fuhr ich weiter Richtung Gerlos. In Höhe Mittersill machte ich mich auf die Suche nach einer Unterkunft. Ich fand online eine Unterkunft in Neukirchen am Großvenediger. Das war noch knapp 1 Stunde von Mittersill entfernt. Ich buchte die Unterkunft und fuhr dann weiter.
Ich erreichte gegen 17 Uhr die Unterkunft in Neukirchen am Großvenediger Ich wurde herzlichst begrüßt durch den Inhaber der Unterkunft. Ich wollte am nächsten Morgen relativ früh starten , da ich am Samstag abend am liebsten wieder daheim wäre. Es kam mir daher sehr entgegen, das mir der Inhaber anbot, am nächsten Morgen vor 7 Uhr zu frühstücken. Nachdem alle Formalitäten erledigt waren, machte ich mich frisch und ruhte mich aus. Gegen 20 Uhr ging ich ein Wirtshaus in Neukirchen. Das Abendessen schmeckt super und gegen 23 Uhr schlief ich ein.
Ich ging am nächsten Morgen gegen 06:45 Uhr frühstücken. Gegen 07.15 Uhr war ich abfahrbereit und startete bei nebeligen Wetter Richtung Gerlos. Ich erreichte eine knappe Stunde später die Krimmler Wasserfälle. Jetzt begann das richtige Klettern mit den Rennrad nach Gerlos hinauf. Bis zu den Krimmler Wasserfällen ging es relativ sanft in die Höhe. Nach 1-2 km war ich über den Nebel und konnte weit ins Pinzgauer Tal schauen.


Im Gegensatz zum gestrigen Tag war es heute ein bisschen wärmer. Ich erreichte gegen 09:15 Uhr die Mautstelle oben am Pass und freute mich auf die Abfahrt nach Gerlos runter. Kurz vor 10 Uhr erreichte ich Gerlos. Wie vermutet lag Gerlos im Zwischensaison Schlaf. Beim Spar in Gerlos der offen hatte, deckte ich mich mit was zu essen und Getränken ein.

Nachdem ich mich gestärkt hatte, ging es weiter runter ins Zillertal nach Zell am Ziller. Dieses erreichte ich gegen 11 Uhr. Von Zell am Ziller ging es durchs Zillertal weiter an den Anfang des Zillertals. Dort kletterte ich dann die Bundesstraße hoch zum Achensee.

Dann fuhr ich am Achensee den Fahrradweg entlang nach Achenkirch. In Achenkirch fuhr ich dann wieder auf die Bundesstraße. Nach knapp 30 Minuten erreichte ich die Grenze zwischen Österreich und Deutschland. Kurz nach der Grenze fuhr ich bei schönsten Herbstwetter weiter auf die Bundesstraße zum Sylvenstein. Am Sylvenstein Speicher pausierte ich kurz und genoss die Aussicht und stärkte mich.
Dann ging es die Bundestraße weiter nach Bad Tölz. Gegen 15 Uhr kam ich in Bad Tölz an. Von hier aus ging es über Nebenstraßen im Tölzer Land weiter nach daheim, also nach Minga. Meine Wohnung in München erreichte ich gegen 18 Uhr.


Die letzte Tour des Jahres war vom Wetter her schon ein bisschen extrem, da es unterwegs relativ kalt war, die Tour war trotzdem im großen und ganzen ein schöner Abschluss der Saison. Ich fuhr in den 2 1/4 Tag rund 430 km und 6,3 hkm.
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